3. Das Entringer Tor

Das „Entringer Tor“ war Teil eines Wildzaunes, der die Felder vor dem Wild aus dem Schönbuch schützte. Auf der Forstkarte Kiesers von 1683 ist dieser Zaun als gepunktete Linie zu sehen. Vor dem Zaun war ein Graben, der in Teilen heute noch am Waldrand vorhanden ist. Die Jagd war bis 1848 ausschließlich dem Adel erlaubt. Jagd und Fallenstellen durch Bauern wurde als Wilderei geahndet. Den Bauern blieb letztlich nur der Bau eines Wildzaunes übrig.

 

Auszug aus dem Kartenwerk Kiesers von 1683, Süden ist oben. Die Via Rheni führt durch das Entringer Tor in Richtung Altdorf.

Hier am Nordrand des Schönbuchs kommt der Name „Entringen“ auffallend häufig vor. Der „Entringer Weg“ von Holzgerlingen kommend, die „Entringer Allee“, die über den Bromberg bis zum „Entringer Stein“ führt. (Auf diesem alten Stundenstein sind Zeitangaben zu Fuß nach Altdorf, Bebenhausen, Schaichhof und Entringen angegeben).
Die Häufigkeit des Namens „Entringen“ könnte mit dem Junker Hans Ulrich von Remchingen zusammenhängen. Er wurde als treuer Gefolgsmann Herzog Eberhard III. nach dem 30jährigen Krieg 1648 zum Aufbau des Amtes Böblingen berufen. Mit seiner Familie bezog er als Vogt die Burg Kalteneck in Holzgerlingen.

Den Remchingern gehörten auch Schlösser und Güter in Ammertal.

Später ist Ulrich von Remchingen mit seiner Familie nach Hohenentringen umgesiedelt. Ihr Familienwappen findet sich auf Hohenentringen und in der Entringer Kirche.

Das Wappen von Holzgerlingen „silberne Lilie auf rotem Grund“ erinnert bis heute an das Schildwappen der Remchinger.

 

 

Herausgeber: Arbeitskreis Altdorfer Heimatgeschichte

Text und Illustrationen: Ulrich Jehle

Quellen: Wikipedia, Dr. Dieter Schittenhelm

Bildnachweis: Scheibler‘sches Wappenbuch