7. Die Keltenstele

Das Rätsel um die Keltenstele von Holzgerlingen

Die Vermutung, dass die Via Rheni schon zur Keltenzeit eine Handelsverbindung war, wird durch den Fund einer imposanten Keltenstele aus dem 5. Jahrhundert v. Chr., am Schützenbühl, unweit dem Verlauf der Via Rheni bestärkt. Unklar ist bis heute jedoch der ursprüngliche Standort. Gefertigt ist die circa 2,3 m große Stele aus dem hier vorkommenden Stubensandstein.

Die zweigesichtige Skulptur drückt übernatürliche Macht und Würde aus und befand sich vermutlich, wie vergleichbare Funde zeigen, in einem keltischen Kultbezirk.

Oder war die Stele ein Heiligtum am Wegesrand, so wie wir heute die Kreuze als christliches Symbol kennen?

 

 

 

Die Eisenzeit ab 800 v. Chr.

Baden-Württemberg liegt mitten im Kernland der Kelten und ist reich an keltischen Funden von Ausgrabungen aus Fürstengräbern und Fürstensitzen.

Auch hier im Bereich Schönbuch sind zahlreiche Hügelgräber der keltischen Hallstattzeit bekannt.

Die Kelten waren hervorragende Handwerker.

Besonders beim Bearbeiten von Eisen setzten sie neue Maßtäbe. Keltische Werkzeuge und Waffen, speziell das keltische Schwert, das mehrlagig geschmiedet und gehärtet wurde, waren begehrte Handelsware. Ein bedeutendes Zentrum keltischer Eisenverarbeitung Mitteleuropas befand sich bei Neuenbürg, in der Nähe von Pforzheim.

Dort wurde vor 2500 Jahren mit Rennfeueröfen bei 1200° C hochwertiges Eisen verhüttet. Das Neuenbürger Eisen wurde über große Strecken transportiert.

Interessant ist, dass der Verlauf der Via Rheni vom Schönbuch nach Heimsheim ganz in die Nähe von Neuenbürg führt.

 

 

Herausgeber: Arbeitskreis Altdorfer Heimatgeschichte

Text und Illustrationen: Ulrich Jehle

Quellen: Bittel, Kimmmig, Schiek „Die Kelten in Baden-Württemberg“

frischglueck.de „Keltische Eisenherstellung“