1. Die Weihersteige

Die Via Rheni überquerte hier den Kaltenbüchlesbach. 

Üblicherweise vermieden mittelalterliche Straßen feuchte Niederungen. Die Gefahr hier steckenzubleiben war groß. 

Täler wurden passiert, indem man den Verlauf steil bergab bzw. bergauf wählte. Der Höhenunterschied von der Talsohle des Goldersbaches über die Weihersteige bis hinauf zum Widemann-Denkmal beträgt immerhin 90 Höhenmeter mit einer Steigung von bis zu 13%.  Die eingesetzten Ochsen-  oder Pferdegespanne mußten an dieser Stelle durch weitere vorgespannte Zugtiere unterstützt werden. 

Dieses spektakuläre ca. 450m lange Steilstück der Via Rheni ist heute noch Original erhalten. Der Belag der Straße besteht aus harten Sandsteinen. Wo die Trasse den weicheren Stubensandstein anschneidet, wurde die Fahrbahn direkt in den Fels gemeißelt. Hier haben die Wagenräder über die Jahrhunderte tiefe Spurrillen hinterlassen.

   

Quelle: Werner Schaal

 

 

 

Im weiteren Verlauf führte die Via Rheni an dem Brühlweiher abbiegend über das Altdorfer Sträßle  und das Klaftersteigle in das kleine Goldersbachtal. 

Dort, wenige hundert Meter talabwärts wurde bei einer Ausgrabung durch die Universität Tübingen unter Leitung von Frau Prof. Dr. Barbara Scholkmann eine mittelalterliche Glashütte nachgewiesen. Das Kloster Bebenhausen deckte hier den immer größeren Bedarf an Fensterglas und Trinkgeschirr. 

Mit der Nähe der Handelstraße und dem Vorkommen von quarzhaltigem Sandstein als Rohstoff für die Glasherstellung war der Standort bestens gewählt.

 

Quelle: Prof. Dr. Barbara Scholkmann

 

 

 

Herausgeber: Arbeitskreis Altdorfer Heimatgeschichte

Text und Illustrationen: Ulrich Jehle, Else Pfefferkorn

Quellen: Wikipedia, Werner Schaal, Prof. Dr. Barbara Scholkmann